„Sie sind dem Wahn der Sensationsgier verfallen!“

Eine Insiderin packt über sensationsgierige Journalisten in Schweizer Medien aus.

Anmerkung

Gestern wurde auf blick.ch ein Artikel publiziert, in dem ein ehemaliger Security schilderte, dass Drogen wie Kokain oder Crystal Meth bei Ausschreitungen in Schweizer Fussballstadien eine wichtige Rolle spielen. Wir haben jenen Text an dieser Stelle satirisch aufbereitet.

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Sie provozieren, beleidigen, erfinden Geschichten und schikanieren die Leser. In den Redaktionen herrscht Ausnahmezustand vor und nach Krawallen an Fussballspielen. Im Internet werden sinnlose Storys gesponnen und die Zeitungen mit angeblichen Enthüllungen ergänzt. Was ist bloss los in den Schweizer Medien?

Was Insider bereits lange wissen, aber nicht zu sagen wagen: Die sinnlose Gier nach neuen Skandalen und verrückten Geschichten finden im totalen Sensationswahn statt!

Es handelt sich nicht um zu viel Bier und Schnaps, sondern um die nackte Realität, die in Deutschland bereits weit verbreitet ist. Öffentlich wird darüber nur ungern gesprochen. Die Angst vor neuer Medienkritik ist schlicht zu gross. Doch der Wunsch nach neuen Eklats sind in der Szene weit verbreitet.

Alle schauen zu, auch Leser, die es nicht zugeben wollen

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Insiderin Gundel G. (Unkenntlichmachung durch uns)

Immer wieder gelingt es Einzeltätern, zusammen mit gierigen Mitläufern, das Fass zum Überlaufen zu bringen. Und alle schauen zu, auch Leser, die nicht zugeben wollen, dass sie solche Blätter lesen. Mit Gundel G. packt eine ehemalige Journalistin aus: „Es herrscht das reinste Chaos in den Redaktionen, Grenzen und Anstand gibt es schon lange keine mehr. Vor allem bei gewissen Redaktionen, die ich an dieser Stelle zum eigenen Schutz allerdings nicht erwähnen möchte. Die sind brutaler und schreiben boulevardistischer als andere Blätter.“

Dass vereinzelte Journalisten „vollgepumpt mit Gier“ sind, steht für Gundel G., die während drei Jahren in einigen Schweizer Redaktionen gearbeitet hat, ausser Frage. Sie sagt: „Ein Journalist ist einmal auf mich losgegangen. Ich musste mich wehren und habe ihm die Wahrheit geschildert, dass die Story nämlich nicht so dramatisch war, wie er es zuerst meinte. Doch der Mann hat die Geschichte trotzdem als Aufmacher auf Seite 1 gebracht.“ Ethisches Handeln habe er wohl keins gehabt, die Gier nach neuen Sensationen muss ihn unempfindlich gemacht haben, so Gundel G. „Das ist ohne dem Wunsch nach neuen Sensationen gar nicht möglich.“ Sie selber musste als Journalistin einmal eine Story spektakulärer aufbereiten, als sie eigentlich war – und meldete sich anschliessend für mehrere Wochen krank.

Einige vernünftige Journalisten aus der Szene sagten in den letzten Tagen: „Es gibt Leute, die nicht erreichbar sind. Sie sind ausser Rand und Band. Es kommen Gier und Sensationslust dazu.“ Und Gundel G. ergänzt: „Bei der Zusammenstellung einer Zeitung spielen viele Faktoren zusammen.“

Sicher auch Unzufriedenheit. Krasse Storys verstärken dann die Aggressionen zusätzlich.

Die Verantwortlichen für die Miseren kennen die Problematik. „Wir wehren uns dagegen, dass jegliches gesellschaftliches Problem am Journalismus aufgehängt wird“, sagt ein Betroffener. „Wir können nicht auch noch Antworten für diese Lösung bereit halten.“

Doch gewiefte Leser haben einen Plan bereit, wie man mit solchem Journalismus umgehen kann: „Wir müssen die Fehlbaren identifizieren und dürfen ihre Zeitungen nicht mehr lesen.“ Dies kann schon jetzt in die Tat umgesetzt werden. Zum Beispiel mit dem Einreichen einer Beschwerde oder dem Boykott, solche Zeitschriften zu lesen.

Quelle Titelbild: leipzigschoolofmedia.de

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